Mittwoch, 6. April 2011

1. Pokalrunde

Superboys - Rapid 0:2 (0:1)

Vorgeplänkel:

„Der Pokal hat seine eigenen Gesetze“ ist eine gerne zitierte Fußballweisheit. Eins dieser in Stein gehauenen Gesetze besagt, dass Rapid normalerweise im Pokal niemals über die erste Runde hinaus kommt und standardmäßig frühzeitig die Segel streichen muss, egal gegen welche Antifußballer auch gekickt werden muss. Die Klatsche aus dem letzten Jahr gibt’s ja immer noch bei Youtube zu bestaunen :-( Wie schon so häufig meinte es die Losfee auch in diesem Jahr scheinbar gut mit Rapid und loste uns die „Superboys“ zu. Behielt doch Rapid in den vergangenen Aufeinandertreffen bisher regelmäßig die Oberhand. Allerdings haben sich die Superboys inzwischen scheinbar einer Frischzellenkur unterzogen und den Kader deutlich verjüngt und aufgestockt. Die vom Trainergespann erwartete locker an die Wand zu spielende Altherrentruppe gehört eindeutig der Vergangenheit an.

Bei der Aufstellung spielten natürlich Trainingsbeteiligung, aktuelles Leistungsvermögen und die persönlichen Formkurven der Akteure wie immer absolut keine Rolle. Monet und Ratjada stellten mal wieder wahllos ein buntes Sammelsurium von abgehalfterten Recken, hoffungsvollen Talenten und gescheiterten Existenzen zusammen.

Zur Aufstellung: Im Tor sollte eigentlich Malte sein Abschiedsspiel bestreiten. Das Jungtalent wurde für die Rekordablösesumme von 17 Cent an Hertha BSC transferiert. Nach Vertragsunterschrift wurde großspurig noch eine riesen Abschlusssause nach Rosettenart in der Antoniusstraße versprochen. Doch daraus wird wohl nichts. Zuletzt wurde er nachmittags als Beifahrer von Michi Preetz auf der A4 gesichtet. Man munkelt, dass er sich bereits frühzeitig mit Worten „Ich habe eh keine Lust mehr, mit euch Absteigern zu spielen. Ich spiele nächstes Jahr in der Champions League“ Richtung Hauptstadt verabschiedet hat. Skandal!!! Ratjada und Monet waren schon vor dem Spiel außer sich!! „Was erlaube Malte??????“ Die Hasstiraden und den cholerischen Wutanfall bekamen wie immer die anwesenden und völlig unschuldigen Rosetten zu spüren.

Da Stammkeeper Alex ebenfalls durch Abwesenheit glänzte, musste Michael, der von Monet nur eigens durch eine Stammplatzgarantie im Sturm zum Spiel gelotst werden konnte und sich schon 30 Minuten vor Anpfiff voller Vorfreude fleißig warmschoss, kurzfristig die Torwarthandschuhe überstreifen. In der Defensive ignoriert das Rapid-Trainergespann ja bereits seit Jahren hartnäckig jede aktuelle Entwicklung in Sachen Strategie und Taktik. Zu Recht fragten sich die zahlreich anwesenden Journalisten und Zuschauer: Wo haben die beiden eigentlich ihre Fußballlehrerlizenz bzw. Trainerschein erworben? Dementsprechend wurde antiquarisch wieder auf die Liberotatik mit zwei Manndeckern gesetzt. Den Posten des letzten Mannes übernahm wie immer Klas, der sich bei der Platzinspektion bestürzt über die Ausmaße des Aschenplatzes zeigte („Der Platz ist ja 400m lang“). Auf den Verteidigerpositionen lechzten „Handballer“ Philipp und „Knochenkotzer“ Welter wieder danach einige Schienbeine zu brechen. Dichtes Gedränge wie immer im Mittelfeld, wo die wenigen vakanten Positionen unter einer Vielzahl von Zweibeinern aufgeteilt werden mussten. Zentral riegelten die Herren Ernst und Tascher den Anstoßkreis ab. Davor sollte Ben die beiden Stürmer in Szene setzen. Der Mittelfeldregisseur musste erst noch kurzfristig vom Auflaufen überzeugt werden, hatte er doch geplant, den Tag lieber mit Wein, Weib und Pasta beim Edelitaliener zu verbringen. Die Außenbahnen wurden von den Dauerläufern und Zweikampfungetümen Fabian und Florian gekonnt umgepflügt. Auf Torejagd gingen Torgarant Pasquale und Henrik „schieb ihn rein“ Mullatinho, dessen offenes Schienbein kurzfristig zugetackert wurde. Mit der alten Trappatoni-Taktik „Fußball ist immer ding, dang, dong” wurde die Truppe dann aufs Feld geschickt.

Auf der ungeliebten Ersatzbank mussten Yasin, Marcel und der werte Herr Vossen Platz nehmen, der dies wie immer übellaunig kommentierte und sich bereits 5 Minuten nach Anpfiff demonstrativ vor der Trainerbank warm lief und sich dabei von der Fankurve mit Sprechchören feiern ließ.

1. Halbzeit

Es entwickelte sich ein typischer Pokalfight, in dem jeder Zentimeter des Platzes intensivst beackert wurde. Beide Abwehrreihen standen sehr sicher und so rieben sich die Akteure in einer Unzahl von Zweikämpfen auf. Das Geschehene spielte sich vor allem zwischen den beiden Sechzehnern ab, ein schön anzusehender Spielfluss kam nicht zustande. Torchancen blieben auf beiden Seiten zunächst Mangelware. Rapid spielte zu umständlich. Es wurde immer wieder ein Haken zu viel gemacht, statt einfach mal ein Pfund loszulassen und die Kugel aufs Tor zu bimsen. Wechsel mussten her. Ratjada zitierte sämtliche Auswechselspieler zu sich, gab letzte Anweisungen und schickte die Jungs in die Schlacht. Yasin und Marcel ordneten sich im Mittelfeld ein und durften dort fortan ihre Offensivqualitäten einbringen, Vossen wurde strafversetzt auf die Manndeckerposition. Die Wechsel sollten Wirkung zeigen. Rapid konnte einige Akzente setzen. Mitte der ersten Halbzeit hatten die Akteure den Torschrei auf den Lippen. Nach schöner Kombination hatte sich Pascal durchgesetzt und aus 20m abgezogen. Monet reckte bereits jubelnd die Arme gen Himmel, doch der Schuss klatsche an den Pfosten und von dort zurück ins Feld. „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß“, kommentierte Ratjada die Szene. Rapid hatte jedoch Blut geleckt und so klingelte es kurze Zeit später doch noch im Kasten der Suppenboys. Wieder wurde gepflegt über links kombiniert und die Kugel zu Yasin weitergeleitet, der das Ding volley auf den Kasten zimmerte. Der gegnerische Keeper bekam zwar noch die Hand an den Ball, konnte aber froh sein, dass selbige ob der Wucht des Geschosses nicht brach. Den Einschlag konnte er nicht mehr verhindern. 1:0 für Rapid in der 30.Minute!!! Doch dies war auch der Weckruf für die Superboys, die anschließend mehr und mehr die Spielkontrolle übernahmen. Die Abwehr um Klas stand jedoch bis zum Pausentee weiterhin sicher, unsere Manndecker hatten die gegnerischen Angreifer gut im Griff, selbst die eigenen Stürmer arbeiteten fleißig wie die Bienen mit nach hinten. In Kombination mit dem starken Rückwind konnte der Ball größtenteils aus der Gefahrenzone gehalten werden. Bis auf ein paar Flanken in den Sechzehnern, die Michael sicher runter pflückte, brachten die Superboys bis zur Pause nur Stückwerk zustande.

Halbzeit:
Ratjada und Monet ahnten aber scheinbar schon in welche Richtung sich das Spiel in der zweiten Halbzeit entwickeln würden. Es ging nicht nur gegen einen entschlossenen Gegner, sondern auch gegen den nun ins Gesicht wehenden Wind, der die Offensivaktionen deutlich erschweren sollte. „WEHE, IHR VERGEIGT DAS NOCH!!!! NIE MEHR BIER VON APU!!!!NIX MEHR ANTONIUSSTR.!! Wird alles gestrichen“, drohte das Trainergespann. „Ihr müsst jetzt rennen, rennen, rennen….“ Doch der Abnutzungskampf der ersten Halbzeit hatte deutliche Spuren hinterlassen. Hier und da stöhnten die ersten Rosetten schon aufgrund von kleineren Verletzungen und Wehwehchen. Kurz entschlossenen verkürzte Monet daraufhin die Pause um 10 Minuten. „Ihr Weicheier, Schluss mit Pause, zurück aufs Feld!!!“

2. Halbzeit

Dort wartete bereits ein hochmotivierter Gegner, der gewillt war einen Sturmlauf loszubrechen. Kurz nach Wiederanpfiff gab’s die nächste Hiobsbotschaft. Libero Klas hatte sich aufgrund des zu großen Platzes sämtliche Muskel zugelaufen und konnte nicht mehr weitermachen. Moritz musste aus dem Mittelfeld auf die Liberoposition zurückgezogen werden. Kurze Zeit später musste Mullatinho nach einer Rettungsaktion im eigenen 16er ebenfalls verletzungsbedingt ausgetauscht werden. Gott sei Dank ist nicht wieder das Schienbein aufgeplatzt, sondern nur ein Muskel gerissen. Das steckt unser Sturmtank locker weg. Fortan schnürten die Superboys Rapid mehr oder weniger in der eigenen Hälfte ein. Entlastungsangriffe gab es trotz aller Bemühungen nur noch wenige. Doch die alte Dame Rapid zeigte, was noch in ihr steckt. Sie stemmte sich mit Macht gegen den drohenden Ausgleich. Immer wieder gewannen die Rosetten die entscheidenden Duelle und kämpften aufopferungsvoll um jeden Ball. Dennoch konnten Ausgleichschancen für den Gegner nicht verhindert werden. Reihenweise flogen jetzt die Flanken und Ecken vors Tor und Keeper Michael durch den 16er, um Schlimmeres zu verhindern. Mitte der zweiten Halbzeit dann die riesen Ausgleichschance für die Superboys, als ihr Stürmer, steil geschickt, durchbrach und alleine auf den Kasten zu lief, sich aber im 1:1 nicht gegen unseren Keeper durchsetzen konnten.

Kurze Zeit später gab’s wieder Aufregung und hitzige Diskussion. Ein über rechts vorgetragener Angriff der Boys endete mit einem Sturz in unseren 16er. Herr Welter gab zwar einen leichten Körperkontakt zu, miemte ansonsten jedoch das Unschuldslamm. Und da der überdimensionale Platz nur unzureichend abgezeichnet war, konnte der Tatort nicht genau lokalisiert werden. Letztendlich einigte man sich auf einen Elfmeter für die Heimmannschaft. Herr Vossen hatte jedoch weiteren Redebedarf und diskutierte in bester Diva Starszak-Manier fröhlich mit der halben Superboys-Mannschaft weiter. („Mit dir rede ich doch gar nicht“, „Halt du doch das Maul“, „Zähl doch noch mal die 11 Meter ab, mit deinen langen Stelzen landest du garantiert an der Mittellinie“…). „Richtig so, nix gefallen lassen“, befand sogar Trainerfuchs Monet. Der gegnerische Schütze war derart „in Emotion“, dass er Herr Vossen schon mal eine kosmetische Schönheitsoperation seiner Nase im Anschluss an das Spiel androhte. Der Trash-Talk zeigte jedoch Wirkung und verunsicherte den Schützen scheinbar so sehr, dass er keinen konzentrierten Schuss mehr aufs Tor ablassen konnte. Elfmetertöter Michael hatte gleichzeitig den richtigen Riecher und war bereits ins bedrohte Eck abgetaucht, brauchte aber nicht mehr einzugreifen, da der Ball an den Außenpfosten klatsche, von wo aus ins Toraus trudelte.

Die letzten 15 Minuten blieben hitzig, vor allem, weil die Gastgeber die zweite Halbzeit scheinbar so lange laufen lassen wollten, bis sie den Ausgleich doch noch irgendwie erzielen würden. Die nach dem Spiel von den Rosetten nachgerechneten Werte reichten von 45-75 Minuten. Alle Angaben ohne Gewähr!! Die Superboys konnten das Rapid-Tor aber nicht mehr wirklich in Gefahr bringen. Entweder störten die Rosetten entscheidend oder warfen sich im letzten Moment in die Schußbahn. Kurz vor Schluss dann noch die endgültige Entscheidung für Rapid. Mit langen Bällen wurde das Mittelfeld zügig überbrückt und der Ball auf den linken Flügel zu Herrn Vossen, der sich leise nach vorne geschlichen hatte, gepasst. „Lauf zur Eckfahne, lauf zur Eckfahne!!! Dat Spiel ist gleich aus!! Keinen Ballverlust mehr riskieren“, schrie Monet von der Trainerbank. Doch elegant tanzte der Schlacks noch einen Gegenspieler aus, ignorierte den in der Mitte wickenden Pascal und zimmerte den Ball von der Torauslinie ins kurze Eck, nachdem er gesehen hatte, dass der Keeper mit der Flanke auf unseren Goalgetter gerechnet hatte. 2:0 für Rapid!! Der Drops war gelutscht!! Schlusspfiff und Sieg!! Monet und Ratjada fielen sich laut schluchzend in die Arme. Die Mannschaft zog blank vor den Fans. „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin….“ Friede, Freude, Eierkuchen!!

Ein Dank an alle für 90 Minuten Kampf, Leidenschaft und den absoluten Willen über die Schmerzgrenze hinaus zu gehen.

Einen großen Dank auch an Fabian für den angestaubten Kasten Gutsherrenpils!!

Allez Rapid!!
Fabian alias Tobias (Gast) - 6. Apr, 16:50

Großartiger Bericht!!! Ich heiße trotzdem Fabian :)

rapidrosettentango - 6. Apr, 16:54

Jetzt stimmt's!!!
Ben (Gast) - 6. Apr, 17:55

ganz großes tennis herr vossen...

Vossen (Gast) - 6. Apr, 20:19

...

Der Bericht stammt zwar aus der Werner Schäfer Redaktion, wurde aber vom Praktikanten Minkalein geschrieben... Merkt man an den fehlenden "bumsen, ficken, scheiße, anal"-Wörtern ;-)
david (Gast) - 6. Apr, 18:46

chapeau! beim lesen wird man ja traurig, nicht dabei gewesen sein zu dürfen.

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