Dienstag, 10. Juni 2008

RAPID HOLT DIE C-LIGA MEISTERSCHAFT DER BUNTEN-LIGA AACHEN

Finale: RAPID vs. Concrete Crocodiles 5:2 (1:0)



Nach den bitteren Erfahrungen in den Vorjahren sollte diesmal alles besser werden. Entsprechend optimistisch verlief die Anreise ins benachbarte Lemiers. Dass das Endspiel jedoch kein Selbstläufer werden würde, war jedem vorher schon klar.
Denn der Gegner war kein unbeschriebenes Blatt. Die Concrete Crocodiles gehören zu den Urgesteinen der Bunten-Liga. Sie nehmen einen mehr als beachtlichen 7.Platz in der ewigen Tabelle ein und stehen damit mehr als 100 Plätze vor uns. Darüber hinaus haben sie schon zahlreiche Titel eingeheimst, unter anderem eine A-Liga und B-Liga Meisterschaft. Was fehlte war noch der Titel der C-Liga.

Es drohte die Gefahr, dass wir zum Bayer Leverkusen der Bunten-Liga werden würde und uns der Makel des ewig „Zweitplatzierten“ anhaftet. Entsprechend wollte Trainer Ralf Rotterdam nichts dem Zufall überlassen und hatte sich einmal mehr wochenlang akribisch auf das Finale vorbereitet. Sämtliche Planungen und taktischen Überlegungen waren jedoch relativ schnell wieder hinfällig, als klar wurde, dass Björn es nicht pünktlich zum Spiel schaffen würde und auch der Rest der Belgien-Fraktion verschollen blieb. Zu allem Überfluss sagte der für die vakante Position zwischen den Pfosten verpflichtet Torhüter kurzfristig ab.

Ralf Rotterdam wäre nicht Ralf Rotterdam wenn er darauf nicht binnen kürzester Zeit die passende Antwort finden würden. Schnell die Taktiktafel raus und schupps stand die neue Aufstellung. Wie häufig in den Meisterschaftsspielen stellte sich die Mannschaft mangels Alternativen von alleine auf. Ein besonderer Dank gilt einmal mehr dem „rasenden Reporter“ Ron, der sich bereit erklärte die ungeliebte Torwartposition auszufüllen. In der Abwehr zelebrierten als Manndecker Florian und Josh. Als Absicherung dahinter agierte der dank eines Spezialtapes wiedergenese Michael. Davor räumte Rudi „The Rock“ auf der 6er Position ab. Die Schaltzentrale im Mittelfeld bildeten Sven und Molle, während die Außenbahnen von Phillip und Vossen, inklusive schwarzer Glückmütze, beackert wurden. Im Sturm wirbelten „Matze“ Matthias und „Laufwunder“ Axel. Auf der Ersatzbank nahm Altrosette Starszak nach über zwei Jahren ohne jegliche Spielpraxis Platz. Robert, alias Sönke Wortmann der Bunte-Liga, konnte aufgrund einer Knieverletzung ebenfalls nicht mitwirken und bannte die wichtigsten Spielszenen und Emotionen dieses historischen Tages für die Nachwelt auf Zelluloid. Ob sein persönliches Sommermärchen allerdings den Weg in die Kinos finden wird, darf stark bezweifelt werden. Dazu später mehr.

Von Beginn an legten die Rosetten los wie die Feuerwehr. Der Ball lief gut in den eigenen Reihen und es wurde flüssig nach vorne kombiniert. Die ersten Annäherungsversuche ans gegnerische Tor ließen dementsprechend nicht lange auf sich warten. Allerdings hatte Matthias seinen rechten Fuß anscheinend falsch kalibriert, denn sämtliche Schussversuche gingen zunächst eher Richtung Wiese hinter dem Fangzaun. Erst in der zehnten Minute die erste Riesenchance für Axel, der jedoch das Tor freistehend knapp verfehlte. Sämtliche Angriffsversuche der Crocodiles wurden bis dato vom aufmerksamen Mittelfeld oder der hochkonzentrierten Abwehr bereits im Keim erstickt, so dass Ron im Tor eine eher gemütliche erste Halbzeit verbringen konnte.

Nach diesem starken Beginn kam dann in der fünfzehnten Spielminute der Schock: bei einem Zweikampf knickte Rudi unglücklich um und musste gegen Altrosette Starszak ausgetauscht werden. Rudi konnte für den Rest der Partie nicht mehr mitwirken und die Mannschaft nur noch lautstark von außerhalb unterstützen. Wer jedoch geglaubt hatte, dass die Auswechslung eine Schwächung der Rosetten bedeutet hätte, sah sich mächtig getäuscht. Starszak zeigte einmal mehr, dass jahrelange Erfahrung in der Bunten-Liga durch nichts zu ersetzen sind. Und so dauerte es auch nicht lange und schon stellte unsere polnische Diva in bekannter Manier die erste Abseitsfalle, sehr zum Unmut des gegnerischen Stürmers.

Auch im Spiel nach vorne sollte sich endlich das ersehnte Erfolgserlebnis einstellen. Eine schöne Kombination über die rechte Seite endete nach einer mustergültigen Flanke von Phillip beim bereits wild mit den Armen gestikulierenden weil freistehenden Sven. Mit einer Kopfballbogenlampe gegen die Laufrichtung des Torwarts erzielte er die hoch verdiente 1:0 Führung, sehr zu Freude der wieder einmal in Scharen gekommenen Fanhorden der Rosetten. Derart beflügelt spielten sich die Rosetten in einen wahren Rausch und konnten sich bis zur Pause noch reihenweise beste Chancen heraus spielen. Lediglich die Verwertung ließ mehr als zu wünschen übrig und brachte Trainer Rotterdam fast zur Verzweiflung. Mit zunehmender Spieldauer kamen aber auch die Crocodiles besser ins Spiel und zu ersten Torchancen. Doch alles was aufs Tor kam, parierte „Katze“ Ron sicher. So ging es nur mit einem hauchdünnen Vorsprung in die Kabine.

Nicht nur die hochsommerlichen Temperaturen trieben Trainer Ralf Rotterdam in der Pause die Schweißperlen auf die Stirn. Ein Blick in die Gesichter offenbarte bei den meisten Spielern einen Zustand der extremsten körperlichen Erschöpfung. Während der Gegner bereits nach fünf Minuten wieder auf dem Platz dem Wiederanpfiff entgegen frönte, jabsten einige Rosetten immer noch nach Luft. Es schien als müsste die Mannschaft dem hohen Tempo und den vielen vergebenen Chancen in der ersten Halbzeit Tribut zollen. Ein Blick auf die Reservebank ließ Schlimmes erahnen: niemand mehr da zum Auswechseln! Sollte Rotterdams meisterlicher Plan, das Match mit allen Kräften bereits in der ersten Halbzeit zu entscheiden, um es dann mit einem beruhigenden Vorsprung im Rücken locker nach Hause bringen zu könnten, etwa fehlschlagen? Alles auf eine Karte gesetzt und wieder verloren? Eine Hand hatten wir doch bereits am Pott. Sollte das Schicksal wie in den letzten Jahren wieder gnadenlos zuschlagen?

Rettung nahte in Form von Björn, der den Weg vom Wochendseminar in Bad Münstereifel pünktlich zum Anpfiff der zweiten Halbzeit nach Lemiers gefunden hatte. So konnte zumindest Matthias kurzerhand ausgetauscht werden. Björn nahm die Position als Abräumer vor der Abwehr ein und Starszak schob durch in die Sturmspitze.

Mit neuem Mut wurde gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit wieder fröhlich nach vorne gespielt und die Entscheidung gesucht. Doch zunächst blieb alles beim Alten. Wiederum wurden einige Chancen ausgelassen. Erst nach einer knappen Stunde rappelte es im Kasten der Crocodiles. Auf der rechten Seite verlor der Gegner im Spiel nach vorne den Ball. Nach einem blitzsauberen Doppelpass spielte Phillip den Ball parallel zum Torauslinie quer und wer stand einmal mehr goldrichtig: René Vossen. Die Tormaschine par Excellence. Wie viele Spiele hat dieser Mann nicht schon mit seinem goldenen rechten Fuß entschieden? Unbemerkt hatte er sich im Rücken seines Gegenspielers davon gestohlen und schob den Ball aus 7 Metern trocken ins linke Eck. Und das Beste: Robert hatte den historischen Moment zum endgültigen Beweis für die Nachwelt mit der Kamera aufgenommen. Scheinbar zumindest.

Das 2:0 war gleichzeitig die Vorentscheidung. Von nun an erlahmte der Widerstand der Crocodiles spürbar. Trotz allem gab es kurze Zeit später heftige Diskussionen. Nach einem klaren Foul an Starszak forderten die Rosetten einen Elfmeter, der Gegner verlegte das Foulspiel jedoch außerhalb des Strafraums. Robert wollte per Videobeweis die Entscheidung bringen und spulte das Band bis zur scheinbar entscheidenden Szene zurück. Das Spiel wurde jedoch in der Zwischenzeit wieder vorgesetzt. Wer anschließend das Band nicht wieder an die richtige Stelle gespult hat, lässt sich im Nachhinein nicht mehr klären. Jedenfalls wurde Vossens Tor einfach überspielt. So muss wohl auch in den nächsten Jahren weiterhin einzig Vossens Grätsche auf Youtube als Zeugnis seiner fußballerischen Qualitäten genügen.

Den Freistoss jedenfalls hämmerte Björn gnadenlos zum 3:0 ins Tor. Das Fußball trotz allem immer wieder auch ein ungerechtes Spiel sein kann, bekam anschließend auch Ron zu spüren. Während Stürmer beispielsweise fast ein komplettes Spiel unsichtbar bleiben und dann mit einer einzigen gelungenen Aktion zum Helden des Tages avancieren, kann einem Torhüter dagegen ein einziger Patzer eine ansonsten mehr als einwandfreie Leistung verderben. Was war passiert: Ein als Flanke gedachter Schuss des Gegners senkte sich unglücklich hinter Ron zum völlig überraschenden Anschlusstreffer ins Netz: ein typisches Bunte-Liga Tor. Beim Gegner aufkommende Hoffnung wurde aber fast im Gegenzug mit dem 4:1 durch Matthias, der mittlerweile das Sauerstoffzelt neben dem Platz wieder verlassen hatte, zerstört.
Erwähnenswert bleibt noch der obligatorische Tumult nach einem „vermeintlichen“ Foulspiel von Björn an einem Gegenspieler und das Auflaufen von Elmario, der sich kurzerhand noch aus Wuppertal auf Weg nach Aachen gemacht hatte.

Der Rest des Spiels war Sommerfußball pur. Während der Gegner eine Unachtsamkeit der Rosettenmannschaft nach einer Standardsituation zum 2:4 nutze, stellte Axel mit dem 5:2 den alten drei Tore-Abstand wieder her. Nach dem Schlusspfiff gab es dann kein Halten mehr. Fans, Betreuer und Zuschauer stürmten den Platz um die Rosetten hochleben zu lassen. Allen voran Trainer Ralf Rotterdam musste eine Sektdusche nach der anderen über sich ergehen lassen.

Bis zur Pokalübergabe wurde weiter ordentlich gefeiert, weil das anschließende Endspiel der A-Liga eher gähnende Langweile als puren Fußballspass verbreitete. Zugute kam uns dabei, das jeder noch so kleine holländische Dorfverein nicht nur über mindestens 3-4 ausgezeichnete Rasenplätze verfügt, sondern zusätzlich auch ein schickes Vereinsheim sein eigen nennt. So war für das leibliche Wohl vor Ort nicht nur aus alkoholischer Sicht bestens gesorgt. Vor allen Dingen Herr Vossen labte sich genüsslich an haufenweise Fleischkroketten und Hamburgern und verzehrte sehr zum Frust von Michael dessen Menu in einem Rutsch gleich mit.



Nach der Pokalübergabe an Kapitän und Matchwinner René Vossen machten wir uns derart gestärkt in Richtung Aachener Innenstadt auf, um den errungen Sieg gehörig weiter zu begießen. Hier zeigten die Rosetten einmal mehr, dass sie nicht nur auf dem Platz zu Recht die Nummer eins sind.

Zum Abschluss danken wir zunächst einmal Trainer Ralf Rotterdam, der uns in den letzten Jahren kontinuierlich bis an die Spitze der C-Liga geführt hat und es immer wieder verstanden hat, jeden einzelnen Spieler zu Höchstleistungen zu treiben. Darüber hinaus gilt der Dank allen, die nicht nur während des Endspiels, sondern auch in den harten Wochen und Monaten zuvor ihre Knochen hingehalten und diesen Triumph ermöglicht haben. Bedanken müssen wir uns auch bei den Rosetten, die am Sonntag nur im Geiste anwesend waren und uns kräftig die Daumen gedrückt haben. Letztendlich gilt unser Dank auch unseren zahlreichen Fans und Spielerfrauen, die uns während der Spiele so lautstark unterstützen und denen kein Weg zu weit ist.
Vossen (Gast) - 10. Jun, 22:18

WELTKLASSE Beitrag!!! Danke Heuters...

Toeby#7 (Gast) - 10. Jun, 23:03

GLÜCKWUNSCH!!!

Glückwunsch allen Rosetten nach dem letztlich doch eindeutigen Sieg.
Ich hoffe, dass sich der Herr Schlafsack nach dem Spiel auch dementsprechend benommen hat, oder war es doch jemand anderes, damals in der Meise als....naja, lassen wir das.

Ich musste feststellen, dass ich mittlerweile leider die Hälfte der Mannschaft nicht mehr kenne, aber trotzdem "fein gemacht", Rosetten!

Grüsse

Schickmich (Gast) - 11. Jun, 20:39

Rosetten!

Ihr macht mich stolz..ich sitze hier in Kalifornien weinend vor Glueck und zugleich vor Frust, weil ich nicht dabei sein konnte....die besten Glueckwuensche an alle Mitwirkenden...gruss m.

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